Milchsäurebakterien gegen Helicobacter Pylori - Ein neuer Ansatz?
Der Magenkeim Helicobacter pylori kann durch ein Milchsäure-Bakterium auf natürliche Weise bekämpft werden, meldet das Unternehmen Organobalance. Dadurch könnte der Einsatz von Antibiotika überflüssig werden.
Das ist das Ergebnis einer klinischen Studie, die das Biotechnologie-Unternehmen unter der Leitung von Professor Christine Lang und Dr. Caterina Holz durchgeführt hat (Probiotics and Antimicrobial Proteins 2014; online 7. Dezember).
Insgesamt wurden rund 700 Milchsäure-Bakterienstämme aus der Stammsammlung der Organobalance GmbH getestet, von denen acht eine Reaktion mit dem Helicobacter pylori-Keim aufzeigten.
Der Stamm Lactobacillus reuteri DSM17648 wies die stärksten Bindungs-Eigenschaften auf.
"Er aggregiert mit dem Magenbakterium, das auf diese Weise seine Beweglichkeit verliert und nicht mehr in die Magenschleimhaut eindringen kann", wird Lang in einer Mitteilung des Herstellers zitiert.
Die Wirksamkeit wurde im Labor sowie durch eine Placebo-kontrollierte Studie mit Helicobacter pylori-infizierten Probanden nachgewiesen, heißt es weiter.
Die tägliche Einnahme des Milchsäure-Bakteriums führte bereits nach zwei Wochen zu einem signifikanten Rückgang des Erregers.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist Schätzungen zufolge ja mit dem Helicobacter-Keim infiziert, ohne dass das bei allen Betroffenen zu Symptomen, schmerzhaften Entzündungen oder einer Krebserkrankung führt.
Die bis heute herkömmliche Therapie besteht aus der Gabe mehrerer Antibiotika.
Wie die Studie zeige, werde mit den Milchsäure-Bakterien ein Erfolg gegen H. pylori erzielt und gleichzeitig die natürliche Mikroflora des Menschen im Darm erhalten.
Der hier verwendete Bakterienstamm werde als Rohstoff über den schweizerischen Anbieter Lonza unter dem Namen Pylopass™ vertrieben. Er sei in verschiedenen Ländern bereits in Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.
Organobalance untersucht seit mehr als zehn Jahren die positive Wirkung natürlicher Hefen und Milchsäurebakterien auf Immunsystem, Magen, Darm, Haut und Mundgesundheit.
Das Unternehmen verfügt über eine Sammlung mit mehr als 8000 Hefestämmen und Milchsäure- Bakterien.
Für einige konnte bereits eine Wirkung gegen Karies-Bakterien nachgewiesen werden. Ebenso wurden Bakterien identifiziert, die helfen den natürlichen Schutzmantel der Haut zu erhalten. (eb)